Line

Liebe Marlen,

am Mittwoch um 18:15 ist unsere Tochter Charlotte Bernadine auf die Welt gekommen. Wir können immer noch nicht glauben wie entzückend und perfekt sie ist.
Wir sind ihr völlig verfallen 🥰 Ich wollte die viele schlaflose  Zeit nutzen, um möglichst kurzfristig, jetzt wo die Erinnerung noch frisch ist, von meiner Geburt zu berichten.
War es eine Hypnogeburt?! Vielleicht nicht im klassischen Sinn. Für mich aber eindeutige ja! Auf jeden Fall fing alles mit deiner Hypnose an und ging dann seeeehr schnell (3,5 Std )😅
Ich hatte Dienstag die ersten wirklich spürbaren Wellen, die dann am Mittwochvormittag immer stärker wurden,aber für mein Empfinden immer noch easy zu veratmen waren. Ich habe nicht wirklich damit gerechnet,dass es tatsächlich in Kürze losgehen sollte.

Ich war morgens schön spazieren, hab mein Becken kreisen lassen und es mir einfach zu Hause gut gehen lassen. Mittags hab ich mich dann ins Bett gelegt,um deine Hypnose zu üben – bin allerdings dabei eingeschlafen und auf den Punkt beim letzten Satz „Öffne jetzt deine Augen!“ aufgewacht. Keine 30 Sekunden später ist meine Fruchtblase geplatzt und die erste RICHTIGE Welle kam. Ich hab mich soooo gefreut und bin direkt in meine gelernte Atmung gegangen. Gero hatte Mittags den richtigen Riecher und war 10 min nach dem Blasensprung zu Hause (viel früher als sonst. Er hat einen Fahrtweg von 1,5 Std!!!) was ein riesiges Glück war, da kurze Zeit später klar war, dass wir sofort los müssen, da Charlie sonst im Wohnzimmer gekommen wäre. Meine Wellen haben innerhalb von 30 Minuten mit so plötzlicher Wucht in so kurzen Abständen an  Intensität gewonnen, dass ich den von dir viel beschworenen Moment „Ihr wisst wann ihr los müsst“ schon nach sehr kurzer Zeit vernommen habe. Eigentlich wollte ich noch Kuchen backen… Naja 😉

Im Auto wurde nur noch geatmet und mein Mann war mir eine riesige Unterstützung: “Denk an deinen Kiefer und an deinen Muttermund!“ Er sollte Recht behalten. Angekommen im Albertinen KH hatte sich mein Muttermund bereits um 4 cm geöffnet und wir konnten sofort in einen Kreißsaal. Eine unglaubliche Motivation für mich! Da war es 16:30 und meine Wellen wurden immer heftiger. Ab dem Zeitpunkt konnte ich mich nicht mehr an meine Hypnobirthing Atmung halten,weil ich mit meinem Atem nicht mehr tief genug kam und ich kaum noch Ruhepausen zwischen den Wellen hatte.

Meine großartige Hebamme hat das sofort wahrgenommen und mir eine Alternative mit lautem Tönen vorgeschlagen, die super toll funktioniert hat. Eine Stunde später war der Muttermund schon bei 9 cm und obwohl mein Mann mich im als „im Delirium“ beschrieb, war ich in meinem Kopf stets bei meinen Mantras: bin ich entspannt, sind auch mein Muttermund und mein Beckenboden entspannt. Hin atmen! Mit Sauerstoff versorgen! Los lassen! Zudem war ich tatsächlich dankbar und total bewusst für jede Welle, weil dein Yogakurs und natürlich Hypnobirthing, liebe Marlen, mir so gut erklärt haben, was in diesen Momenten mit meiner Gebärmutter passiert und was es in meinem Körper bewirkt! Ich war total bei mir, selbstbestimmt und vorbereitet. Nichts konnte mich aus der Fassung bringen oder mir Angst machen. Auch kein Coronatest in der Wellenpause 😅

Alleine dieses Bewusstsein war für mich eine Hypnobirthingerfahrung. Die 9cm haben mir tatsächlich so viel Kraft und Motivation gegeben, dass ich ab 17:30 bereits mein Baby lautstark rausgetönt und ja, auch gepresst habe. Innerhalb von zwei schnellen Wellen ist die kleine zarte Charlie dann mit 2700 g und 48cm um 18:15 auf die Welt gekommen. Alle meine Wünsche aus meinen Geburtsplan wurden sehr respektvoll berücksichtigt und jeder Eingriff von außen mit mir oder Gero besprochen. Keine Sekunde lang war ich ängstlich, überfordert, bevormundet oder von der Situation zu überwältigt. Meine Geburt war selbstbestimmt, natürlich und aufgrund der Kürze so „einfach“ wie ich es mir gewünscht habe.
Danke, Marlen, für diesen positiven Mindset und die wichtige Aufklärung, die mir diese wunderschöne Erfahrung in dieser Form ermöglicht haben.

Alles Liebe, Line