Gesa

Theos Geburtsbericht

 

Alles begann mit einem Kontrolltermin beim Frauenarzt am errechneten Termin. Nachdem
der Schleimpfropf bereits 7 Tage zuvor abgegangen war, zeigte das CTG weiterhin keine
Wehentätigkeit. „Das muss ein bisschen anders aussehen, wenn Sie wollen, dass es
losgeht“, scherzte die Ärztin. Bei der vaginalen Untersuchung stellte sie fest, dass der
Muttermund erfreulicherweise bereits 1,5 bis 2 cm geöffnet war. Wie cool ist das denn,
dachte ich mir. Andere Frauen haben bereits viele Stunden Wehen hinter sich, um auf diese Muttermundseröffnung zu kommen. Die Ärztin begann dann, mir Anweisungen zu geben: ich sollte auf dem Stuhl ganz weit nach vorne rutschen und meine geballten Fäuste hochkant unter den Po schieben. Sie drückte mit einer Hand auf meinem Bauch rum, führte mit der anderen Hand irgendwelche Griffe in meiner Scheide durch und ich sollte abwechselnd atmen und die Luft anhalten. Das drückte schon ziemlich, war aber nicht schmerzhaft. Nach ca. 5 Minuten sagte sie zufrieden „So, ich habe dem Ganzen nun etwas auf die Sprünge geholfen. Holen Sie sich mal nochmal einen Termin für Donnerstag. Ich glaube allerdings kaum, dass wir den noch brauchen werden. Das wird nun schneller losgehen.“ Auf Nachfrage erklärte sie mir dann, dass sie den Kopf etwas gedreht hatte, um ihn in die perfekte Startposition zu schieben. Ebenfalls hat sie die Eihäute etwas angekratzt. Ich sei sehr taff, sagte sie, sie sei nämlich wohl ziemlich grob mit mir umgegangen. Also wenn sie das schon grob findet, dann schaffe ich die Geburt ja locker, dachte ich da noch. Ich war insgesamt total euphorisch von der Info über den geöffneten Muttermund und den Fakt, dass sie einfach so und ganz pragmatisch die Eipollösung durchgeführt hatte. Ein Ultraschall war auch nicht mehr nötig, da sie sagte, dass sie keinen Grund sähe, jetzt noch unnötigerweise das Fruchtwasser oder Ähnliches zu kontrollieren. Laut ihr sähe alles super aus. Mega!Mit dem Fahrrad ging es dann noch in den Stadtpark, wo ich mich mit Flo und Udo auf dem Hundeplatz traf. Auf dem Rückweg vom Hundeplatz habe ich dann ein Ziehen im Unterbauch bekommen. Es hat ca. 1Stunde lang weh getan, vermutlich aufgrund des kleinen Eingriffes.

Der Tag ging unspektakulär weiter. Zwischen 18 und 19 Uhr haben Flo und ich dann noch
Sport und Yoga im Garten gemacht. Kurz danach kam Julia zum Essen. Gegen halb 8, noch vor dem Essen, merkte ich, dass ich ein leichtes Ziehen im Bauch spüre. Dieses Mal
verschwand das Ziehen nach kurzer Zeit – und kam dann wieder. Sind das jetzt Wehen,
fragten wir uns? Ich begann einfach mal aus Spaß die Zeiten zu tracken und siehe da: alle
2,5 Minuten spürte ich für 30 Sekunden dieses Ziehen. Okay, krass, ja das sind Wehen.
Aber die müssten doch mehr weh tun, dachte ich mir. Und eigentlich soll man ja ins
Krankenhaus fahren, wenn man alle 3-5 Minuten Wehen verspürt. Da war ich ja schon
längst angekommen.

Wir entschieden uns erstmal zu essen. Dabei stellte ich dann schon fest, dass Sitzen mir
nicht mehr so gut tut und ich das Bedürfnis hatte zu stehen. Wir wägten ab, ob wir eine
Runde spazieren gehen oder ich mich in die Badewanne legen sollte. Wir entschieden uns
für die Wanne, um wirklich sicher zu gehen, dass es sich nicht nur um Übungs- oder
Senkwehen handelt. Nach knapp einer Stunde in der Wanne und der gleichbleibenden
Wehentätigkeit riefen wir meine Eltern an, damit Sie Udo abholten. In der Wanne habe ich
die Ruhe- und Wellenatmung aus dem Hypnobirthing Kurs angewendet und war ganz
entspannt und ruhig. Flo hingegen lief wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her und
packte hektisch den Rest in seine Krankenhaustasche. Gut, dass Julia die ganze Zeit über
noch hier war und Flo sich dadurch wieder etwas beruhigte. Nachdem meine Eltern Udo
abgeholt hatten, entschieden wir uns dazu, uns auf den Weg zu machen. Nachdem mir die 2 Stunden in der Wanne zu Hause schon so gut getan hatten, wollte ich unbedingt ins
Marienkrankenhaus und nicht nach Barmbek, stets in der Hoffnung, dort einen Kreißsaal mit Wanne zu bekommen. Ein kurzer Anruf im Krankenhaus genügte und wir durften losfahren. Die Uhr zeigte halb 11 Uhr abends.
Im Krankenhaus angekommen, wurde ich direkt von einer etwas wortkargen Hebamme an
ein CTG angeschlossen. Ich hasste CTGs während der ganzen Schwangerschaft und unter diesen ersten Eröffnungswehen war das Liegen auf der Seite nochmal unangenehmer. Nach ca. 20 Minuten kam eine andere, sehr liebe Hebamme zu mir und schaute sich das CTG an. Ja, die Wehen seien zu sehen. Da es mir aber ansonsten noch recht gut ging und ich die Wehen sehr gut veratmen konnte (Hypnobirth sei Dank), erklärte sie mir, dass wir entweder nochmal nach Hause fahren könnten oder aber ich alleine auf Station verlegt werde. Dort könne Flo leider nicht mitkommen und die Vorwehenzimmer seien auch alle belegt. Ich war etwas geschockt. Auf keinen Fall wollte ich alleine irgendwo sein. Genauso wenig wollte ich nach Hause – wann wäre dann wohl der richtige Zeitpunkt wieder loszufahren? Ich war ja schließlich schon lange bei Wehenabständen von 2,5 Minuten. Ich erzählte ihr, dass der Muttermund heute Mittag bereits bei 2cm geöffnet war, woraufhin sie mich dann auch vaginal untersuchte. Mittlerweile waren wir bei 3cm. Das war für sie dann wohl dann doch überraschend und ich sollte einmal bei einer Gynäkologin zum Ultraschall erscheinen. Bei 3 cm könne es auch sein, dass sie mich doch lieber dort behalten, erklärte die Hebamme.

Die Wartezeit auf die Ärztin, die Flo und ich im Wartezimmer verbrachten, kam mir echt
lange vor und die Wehen wurden immer stärker. Ich tönte vor mich hin und kreiste
permanent das Becken. Unangenehm dabei war, dass ich die ganze Zeit pupsen musste
und alle 3 Minuten auf die Toilette gehen wollte. Auch mein Darm machte hier offensichtlich
den Weg für das Baby frei. Aus den Vorbereitungskursen wusste ich, dass dies ein
eindeutiges Indiz für einen baldigen Geburtsbeginn ist.
Gegen halb 1 untersuchte mich dann die Ärztin. Der Gebärmutterhals war komplett
verstrichen. Da weiterhin kein Vorwehenzimmer frei war, organisierte uns die Ärztin ein
Einzelzimmer auf Station. Das war etwas inoffiziell und somit umso cooler von ihr. Was
etwas demotivierend war, war ihre Aussage an die Stationsschwester, dass wir das Zimmer
jetzt erstmal nehmen und wenn Flo dann um 6 Uhr verschwinden muss, da um die Zeit der
Betrieb auf Stations losgeht, ich ja vielleicht schon bei 6 cm Muttermund bin und dann
vielleicht auch ein Vorwehenzimmer frei ist. Sie ging also davon aus, dass es noch bis 6 Uhr morgens dauern würde, bis ich bei 6 cm bin – WFT!
Im Einzelzimmer wurden die Wehen immer stärker und ich tönte schon echt laut. Liegen
ging überhaupt nicht und auch den Vierfüßlerstand probierte ich nur während einer Wehe
aus. Am liebsten stand ich am offenen Fenster und „aaaaahte“ in die Nacht.
Um 01:30 Uhr wurde ich dann wieder zur Kontrolle ans CTG angeschlossen, wieder von der wortkargen Hebamme. Ich fragte, ob wir das CTG im Stehen schreiben können. Das sei kein Problem, sagte sie. Leider kriegte sie die Sonden nicht gut angelegt, sodass ich mich doch hinlegen musste – Mist! Die Wehen taten im Liegen zwar unglaublich weh, die Wehenpausen waren allerdings länger und angenehmer, als im Stehen. Als das CTG durch war, kommentierte die Hebamme dieses nicht. Erst auf meine Nachfrage hin sagte sie „Alles gut“.

Wiederkommen zur Kontrolle bräuchte ich nicht. Aber wann soll ich mich denn wieder
melden, fragte ich. „Wenn die Schmerzen stärker werden“, war ihre Aussage – na super.
Zurück auf Station hielt ich es nur 10 Minuten aus. Dann kam der Gedanke, dass ich nun
doch ein Schmerzmittel nehmen wollte. Ich wusste ja nicht, wie weit ich bin und hatte nur im Kopf, dass ich wahrscheinlich erst gegen 6 Uhr bei 6 cm sein werden. Wir gingen also
wieder zum Kreissaal, ich sagte, was ich wollte, und die unfreundliche Hebamme wollte mich direkt wieder an das CTG hängen. Zum Glück bekam das die freundliche Hebamme von vorhin mit und mischte sich ein. Sie fragte, ob ich erstmal eine Paracetamol nehmen wollte oder vielleicht lieber einen Tropf haben wollte. Dafür müssten sie mir einen Zugang legen. Ich entschied mich für eine Paracetamol und eine Buscopan. Die Hebamme war so
empathisch, dass sie mitbekam, dass sich meine Wehentätigkeit ganz schön verstärkt hatte. Sie bot uns ein Vorwehenzimmer an, damit wir in der Nähe bleiben konnten. Das fühlte sich sehr gut an.
Im Vorwehenzimmer gab es alles, was ich mir für die Geburt vorgestellt hatte: einen
Pezziball, ein Tuch an der Decke zum reinhängen, eine Yogamatte. Das interessierte mich
jedoch alles nicht, ich wollte nur stehen, das Becken kreisen und die Wehen veratmen.
Auf Toilette, wo ich weiterhin alle paar Minuten hin musste, stellte ich dann fest, dass ich
begonnen hatte, zu bluten. Wir klingelten nach einer Hebamme, um abzuklären, ob dies
normal sei. Eine dritte Hebamme kam zu uns und klärte uns auf, dass dies ein typischer
Vorgang bei der Muttermundsöffnung sei. Sie sah mich meine Wehe veratmen und hörte,
wie laut ich war und gab mir direkt proaktiv noch eine zweite Paracetamol. Wir überlegten
gemeinsam, ob weitere Schmerzmittel wie ein Tropf oder eine PDA jetzt herangezogen
werden sollten. Eigentlich wollte ich die Geburt zumindest ohne PDA durchstehen. Zu
diesem Zeitpunkt war ich allerdings kurz davor, das Angebot doch anzunehmen. Bevor wir
eine Entscheidung trafen, schlug die Hebamme allerdings vor, mich nochmal zu
untersuchen. Das taten wir und siehe da: 6 cm! Ich freute mich darüber, dass ich schon so
weit war und bisher nur die Tabletten gebraucht hatte. Eine PDA kam für mich ab diesem
Zeitpunkt nicht mehr in Frage, da ich es schon so weit aus eigener Kraft geschafft hatte und den Rest nun auch so durchstehen wollte.

Die Hebamme kommunizierte uns, dass wir jetzt in den Kreissaal gehen würden. Flo fragte
dann noch, ob wir unsere Sachen mitnehmen sollten. Die Antwort war eindeutig: „Wir
kommen ohne Baby nicht wieder.“ Die neue Hebamme fragte mich, ob mir ein
Entspannungsbad vielleicht gut tun würde. Himmel, ja! Sie wusste ja offensichtlich genau,
was ich brauchte. Nach insgesamt vielleicht einer halben Stunden im Vorwehenzimmer
zogen wir also in den Kreissaal Nr. 4 des Marienkrankenhauses um und ich war erstmal
geplättet. Das war so ein großer, schöner, freundlicher Raum. Das Radio lief und wir
dachten nur „Krass, jetzt sind wir wirklich im Kreißsaal. Jetzt dauert es nicht mehr lange.“
Die Hebamme ließ die Wanne ein und dabei sah ich, dass es sich nicht nur um eine
Badewanne, sondern um eine richtige Gebärwanne handelte. Ich konnte mein Glück kaum
fassen, vielleicht konnte ich den Kleinen sogar im Wasser bekommen! Das hatte ich mir
während der ganzen Schwangerschaft gewünscht, aber nicht damit gerechnet, dass ich
dieses Glück wirklich haben würde. Die Hebamme fragte noch, ob wir irgendwelche
Wünsche für die Geburt hätten. Zunächst verneinte ich das, dann fiel mir ein, dass ich ihr
vielleicht mitteilen sollte, dass ich mir durchaus auch eine richtige Wassergeburt vorstellen
könnte. „Natürlich, das können wir machen. Aber sowas müsst ihr mir echt sagen. Ich weiss ja sonst nicht, was ihr euch vorstellt.“, war ihre Antwort. Wo sie recht hat..
Ich zog mich aus, mir wurde ein mobiles CTG gelegt und ich stieg in das warme Wasser. Da die Herztöne sehr gut waren, ließ die Hebamme, sie hieß Katharina (kurz Rina), uns alleine arbeiten. Das warme Wasser tat so gut und die Schmerzmittel zeigten langsam ihre
Wirkung. In den Wehenpausen wurde ich sehr müde und döste benommen vor mich hin.

Ich empfand das als sehr angenehm, Flo war etwas beängstigt, dass ich zu benommen sein könnte. Er sprach mich in fast jeder Pause mit meinem Namen an und wollte sicher gehen, dass es mir gut geht. Irgendwann veränderte sich der Druck und ich hatte das Gefühl, mitpressen zu müssen. Wir klingelten nach der Hebamme und ab da blieb sie bei uns, denn lange sollte es nicht mehr dauern. Zu diesem Zeitpunkt bekam ich dann auch einen Zugang gelegt, für den Fall, dass doch ein Notfall auftreten würde.
Wir hatten viel Spaß zusammen in den Wehenpausen, die übrigens weiterhin ca. 2 Minuten nach jeder Wehe anhielten. Flo und ich nutzten die Zeit um Rina Fragen zum weiteren Verlauf zu stellen, uns mit ihr auszutauschen, ob wir vielleicht ambulant gehen können, sofern es so gut weiter geht, oder wie man an ein Familienzimmer kommt. Sie fand das sehr witzig, versuchte aber auch ständig mich zu bremsen und sagte Sätze wie: „Gesa, jetzt hör aber mal auf und krieg erstmal in Ruhe dein Kind“. Wir haben uns extrem gut verstanden und die Stimmung war richtig locker.
Theos Herztöne waren die ganze Zeit über super gut. Die Hebamme war ganz begeistert
von dem kleinen Mann, der den Stress der Wehen so gut mitmachte. Das äußerte sie
mehrmals, ebenso wie, was für ein Privileg das für eine Hebamme sei, so eine tolle Geburt
zu begleiten. Das war so schön zu hören. Wir waren auch so begeistert, mit welcher Ruhe
und Souveränität diese junge Frau uns begleitet hat. Ein schöner Moment für Flo war, als wir den abnehmenden Mond vor dem Fenster haben strahlen sehen und Rina uns erklärte, dass sehr viele Kinder bei abnehmendem Mond das Licht der Welt erblickten.
Als ich einmal zwischen den Wehen nach dem kleinen Köpfchen getastet habe, hat sich das total surreal angefühlt. Der Kopf fühlte sich wabbelig an, da die Fruchtblase noch intakt war. Gleichzeitig habe ich schon Theos Haare hinter der Fruchtblase spüren können. Leider hat diese Berührung auch eine ziemlich heftige Wehe ausgelöst, weshalb ich dann nichtnochmal angefasst habe.
Irgendwann sagte die Hebamme, dass ich bei der nächsten Wehe mitpressen dürfte. Ich
freute mich sehr, denn ich wusste, dass wir uns nun in der letzten Geburtsphase befanden
und wir schon so extrem weit gekommen sind in so kurzer Zeit. Flo war übrigens die ganze
Zeit an meiner Seite und hat meine Hand gehalten.
Die nächsten Wehen sollte ich dann kommen lassen und am Höhepunkt durfte ich
mitpressen und zwar Richtung After. Das war recht schwer, da mein Kopf mir die ganze Zeit sagte, dass der Kleine doch aber „vorne“ raus muss. Zweimal fragte ich in die Runde, ob da gerade Kacki mit raus gekommen ist, dem war aber nicht so. Und auch da sagte Rina nur: „Gesa, jetzt entspann dich und denk nicht an sowas.“ Irgendwann in einer Wehe platzte dann auch die Fruchtblase.

Nach ca. 10 Presswehen, in denen ich übrigens nicht mehr laut tönte, sondern richtig schrie und kreischte, sagte die Hebamme, dass sie nun nach einer Ärztin klingeln würde, denn die müsse bei der Geburt dabei sein. In den nächsten Presswehen war das Köpfchen zwischen meinen Beinen zu sehen. Mit jeder Wehe kam das Köpfchen weiter raus, nach jeder Wehe zog er sich aber auch wieder zurück. Das war für mich etwas frustrierend, die Hebamme fand das aber ganz toll, da somit mein Gewebe nach und nach gedehnt wurde. Sie erklärte uns, dass der Kleine topfit sei und wir jetzt nichts überstürzen müssen. Ich habe ihr die ganze Zeit zu 100% vertraut und wir haben so mega gut miteinander interagiert. Bei jeder Wehe dachte ich zu diesem Zeitpunkt, dass ich jetzt komplett reißen und explodieren werde, so fühlte es sich an.
Irgendwann kam dann diese eine Wehe, in der ich nicht nach Ende der Wehe atmen sollte,
sondern nochmal pressen und nochmal pressen sollte. Und auf einmal flutschte das
Köpfchen raus. Der Schmerz war extrem, trotzdem war ich unglaublich glücklich. Ich sollte
kurz ausatmen und dann nochmal mit voller Kraft drücken, und so kam der Körper hinterher.
Theo ist nach 9,5 Stunden Wehen am 16.08.2022 um 05:01 Uhr geboren.
Der Kleine wurde sofort aus dem Wasser auf meine Brust gelegt und er schrie vor sich hin.
Ich war so unglaublich stolz auf mich, glücklich über diesen wahnsinnig guten Verlauf,
dankbar für diese tolle Hebamme und unglaublich verliebt in Flo, dem ich die Hand
gequetscht und einen kurzen Tinnitus ins Ohr gesetzt habe. Den Kleinen haben wir bestaunt und ganz genau geschaut, was er so macht. Er war so glatt und sauber und sah schon richtig komplett aus. Trotzdem war er auch irgendwie viel kleiner, als ich es erwartet hatte.

Als nach ca. 10 Minuten die Plazenta sich noch immer nicht auf den Weg gemacht hatte,
wurde mir Oxytocin gespritzt. Nach weiteren 10 Minuten hatten die Wehen ganz leicht
wieder eingesetzt. Ich sollte mit halbem Druck pressen, die Plazenta wollte aber nicht
kommen. „Mach jetzt keinen Scheiß hier auf den letzten Metern“, sagte die Hebamme. Sie
drückte ein wenig auf meinem Bauch rum und bei der nächsten Wehe zog sie die
Nachgeburt an der Nabelschnur raus. Geschafft