Lil-Ann

Liebe Marlen,

Vielleicht ist es aufgefallen: Ich hab am Montag beim Yoga gefehlt 🎉

Ich habe letzte Woche (Freitag 03.12.) eine wonnige Tochter auf die Welt gebracht!
Einmal übertragen, heißt also doch nicht immer übertragen 🙂

Nachdem ich die Wochen vorher schon das Gefühl hatte, dass mein Körper sich geburtsbereit macht, bestätigte mir meine Frauenärztin am Tag vor der Geburt meinen Verdacht. Der Muttermund war bereits leicht geöffnet und das CTG zeigte regelmäßige Wellen, die ich zwar wahrnahm, jedoch für „harmlose“ Übungswehen hielt.

Praktischerweise war eh angedacht, dass unsere große Tochter diese Nacht bei den Großeltern übernachten sollte und da stand für mich fest: Es soll losgehen!
Abends waren Lucas und ich noch essen. Harmlose Wellen alle 15 Minuten. Ein paar Hausmittelchen wie einen Schluck Rotwein, Utöl, Bauchmassage, Eisenkraut-Gewürztee und eine letzte Kuscheleinheit zu zweit führten dazu, dass ich nach ein paar Stunden Schlaf gegen 2 Uhr nachts, kräftigere und regelmäßige Wellen alle 10 Minuten messen konnte. Diese wurden schnell auch sehr regelmäßig. Um 5:30 waren sie dann so stark, dass ich  ins Krankenhaus fahren wollte.

Im Krankenhaus angekommen wurde es dann ein wenig hektisch, denn die Wellen kamen nun alle 2 Minuten. Ich kniete überall auf dem Weg bis zum Kreissaal im Vierfüßlerstand, kreiste das Becken und atmete mit den Wellen. Die Hebamme lies Luccas sofort zurück holen, der Muttermund öffnete sich innerhalb von 20 Minuten von 5 auf 9 cm. Ich wünschte mir eine Wassergeburt. Daraufhin wurde sofort Wasser eingelassen, eine Ärztin legte mir noch einen Zugang (ich hab zuhause mehrfach gebrochen und wollte nun gleich eine Kochsalzlösung- da hab ich aus meiner letzten Geburtserfahrung gelernt).

Die Ärztin begrüßte Lucas mit einem herzlichen: „Gut, dass Sie da sind.“
Leider hatte ich dann in der Wanne einen kleinen Geburtsstillstand.  So verweilte ich dort noch eine ganze Weile mit schwächeren und inaktiveren Wellen bei 9 cm Muttermundsöffnung.
Irgendwann schlug die Hebamme einen Wehentropf vor. Nachdem dieser aber auch nicht richtig half wurde die Fruchtblase geöffnet.

Es stellte sich heraus, dass die Kleine Schwierigkeiten hatte, sich ins Becken zu drehen (Vorderwandsplazenta und Sternenguckerin). Nach einigen Turneinheiten klappte der Eintritt ins Becken dann aber perfekt. Die Wellen kamen nun in deutlich größeren Abständen. Ich wurde ungeduldig. Nachdem die Kleine dann mit halbgeborenem Köpfchen eine ganze Weile meinen Damm dehnte- so formulierte es die Hebamme aufmunternd, kam sie dann mit einem letzten kräftigen Pressen in einem Schwall Fruchtwasser in einem Rutsch auf die Welt. Da war es 10:09 Uhr.

Ich kann nun auch bestätigen, dass zweite Geburten deutlich schneller vonstatten gehen können. Die Wellenarbeit ist jedoch nicht weniger anstrengend 🙂

Mir haben diesmal andere Bilder und Zählmethoden geholfen, bzw. ich hab mich nicht ganz so an das zählen halten müssen.

Du, liebe Marlen, warst auf jeden Fall als „Doula“ einige Male hörbar in meinem Kopf präsent, und ich habe mich an vieles erinnert, was wir in Deinem Kurs besprochen haben. Das war toll!
Ich danke dir für deine großartige Arbeit, ich konnte wirklich so viel von dir mitnehmen.
Eine einmalige Geburtsvorbereitung!

Liebe Grüße

Lil-Ann